Auch wenn es vielleicht den Anschein hat: Dies ist kein Artikel über Preisgestaltung.
Wie ich schon oft sagte: Marketing ist ein Kommunikationsprozess. Ein mitunter sehr komplexer. Denn wir nehmen Kunden auf eine Reise mit. Wollen sie überzeugen. Ihr Interesse wecken und sie von Interessenten zu zahlenden Kunden machen.
Oberstes Gebot sollte daher sein: Einfachheit.
Nicht Sie sollen es sich einfach machen. Im Gegenteil. Wir, die wir Marketing betreiben müssen uns extra anstrengen, damit es für den Kunden besonders einfach wird.
Vermeiden Sie folgende Dinge und erreichen Sie mehr Kunden mit Ihrer Botschaft.
Vor kurzem parkte ich mein Auto und sah beim Warten auf der anderen Straßenseite folgendes Schaufenster:
Was fällt auf?
Nun, man hatte sich die Mühe gemacht und den anstehenden Umbau kommuniziert. Das ist schon mal gut.
Doch die Informationen, die sich mir als Leser/Beobachter boten, widersprachen sich. Zumindest in Teilen.
DER VERKAUF GEHT WEITER suggeriert, nun ja, dass der Verkauf weitergeht – sprich: dass das Geschäft geöffnet ist.
Das Wörtchen Wiedereröffnung heißt für mich (und sicherlich auch für manch anderen) allerdings, dass das Geschäft derzeit geschlossen ist. Man kann nichts WIEDEReröffnen, was vorher nicht geschlossen war.
Vermeiden Sie widersprüchliche Informationen. Sie beschäftigen zwar den Kunden, aber nicht auf eine produktive Art und Weise. Das heißt: Er ist für weitere Marketingbotschaften nicht aufnahmefähig, weil er versucht, den Widerspruch gedanklich zu lösen.
Ein bekanntes Buch aus dem Bereich der Usability – also das, was heute wohl eher UX bzw. User Experience ist – von Steve Krug heißt „Don’t make me think“. Ihr Kunde hat beim meisten, das er tut, das gleiche Bedürfnis. Halten Sie sich also daran und machen Sie es Ihren Kunden leicht.
Nehmen Sie Ihren Kunden folgende Arbeit ab: Lösen Sie Widersprüche auf, bevor sie entstehen.
Adjustieren Sie das linguale Komplexitätsniveau Ihrer Messages entsprechend der kognitiven Leistung eines Schülers der Sekundarstufe I.
Na, alles verstanden?
Ich hätte auch schreiben können: Schreiben Sie Ihre Botschaften so, dass ein Achtklässler sie versteht.
Die Empfehlungen zur Komplexität der Sprache gehen in der Tat auseinander. Aber Achtklässler-Niveau ist vielleicht gar kein schlechter Anhaltspunkt.
Der wahre Könner zeigt sich nicht durch stundenlanges Referieren und indem er mit Fremdwörtern um sich schießt. Viel schwieriger ist es, das Wichtigste kurz und knapp auf verlockende Art und Weise sympathisch darzustellen.
Wie schrieb schon Blaise Pascal:
Ich schreibe dir einen langen Brief, weil ich keine Zeit habe, einen kurzen zu schreiben.
Recht hat er.
Nehmen Sie Ihren Kunden folgende Arbeit ab:
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