Es gibt viele Formeln für gute Überschriften. Eine Methode, die wirklich jeder für seine werbewirksamen Headlines benutzen kann, stelle ich im Folgenden vor. Und das Beste: Es dauert keine Minute. Ich verrate Ihnen sogar noch einen der meist übersehenen Tipps, mit dem Sie verhindern, dass Ihre Überschrift scheitert.
Wie wichtig ist eine Überschrift? Dazu kursieren die unterschiedlichsten Prozentsätze. Die einen sagen, sie mache 80% des Erfolgs eines Textes aus, andere sprechen von 50% bis 70%.
Aber ganz gleich, wie wichtig sie genau ist, einigen wir uns einfach darauf, dass sie verdammt wichtig ist.
Die Aufgabe einer Überschrift ist schnell erklärt. Sie soll den Leser dazu bringen, den ersten Satz des Fließtextes zu lesen. So weit, so klar. Nur, wie erreicht man das?
Eine sehr einfache Herangehensweise, die jeder für seine Texte übernehmen kann, folgt.
Wenn ich jemandem etwas verkaufe, interessiert ihn nicht das Produkt. Er will den Nutzen daraus. Er stirbt nicht dafür, Ihre Hundeschule zu besuchen, aber würde vielleicht alles dafür tun, dass sein Hund zuhause endlich nicht mehr die Sofakissen zerfetzt.
Was machen wir mit dieser Info? Schön, dass Sie fragen!
Wir packen einen oder gleich mehrere Nutzen in die Überschrift, denn nur das interessiert den Leser. Werfen Sie doch mal einen Blick auf die Überschrift des Artikels, den Sie gerade lesen. Haben Sie den Nutzen gefunden? Natürlich haben Sie das. Er lautet: „überzeugende Überschriften schreiben“.
Halten wir also fest:
Erster Bestandteil der Überschrift sollte der Nutzen sein, der sich für den Leser ergibt.
Meine Überschrift lautet aber nicht nur „überzeugende Überschriften schreiben“. Und das hat einen guten Grund.
Der Mensch ist ein ungeduldiges Wesen. Und auch wenn es nicht immer sinnvoll ist, den kürzeren Weg zu nehmen, haben wir eine Vorliebe für schnelle, einfache Lösungen.
Also packen wir unseren Lesern neben dem Nutzen gleich noch eine Zeitangabe mit in die Überschrift. (Ich verzichte an dieser Stelle zu fragen, ob Sie die in der obigen Überschrift gefunden haben.)
Zweiter Bestandteil der Überschrift kann eine Zeitangabe sein, die dem Leser eine einfache, schnelle Lösung anbietet. Das ist unser
Nutzenverstärker.
Aber fertig sind wir immer noch nicht.
Wenn Sie Ihren Lesern die Lösung für ein Problem anbieten, kann es sein, dass sich in ihm Zweifel regen, ob er das wirklich kann. Beim Thema Überschriften könnte das zum Beispiel sein: Ich kann das nicht, weil ich kein Texter bin oder kein Talent zum Schreiben habe etc.
Ta-daaa: Selbst diese Einwände können Sie in der Überschrift vorsorglich berücksichtigen.
In einem Teil der Überschrift können Sie auf eventuelle Einwände Ihrer Leser eingehen.
Eine Formel für gute Überschriften lautet also:
Selbstverständlich gibt es noch unzählige weitere Arten, Überschriften zu kreieren. Die vorliegende Methode mag ich vor allem deshalb, weil sie unglaublich schnell Ergebnisse liefert. Dennoch sollten Sie sich immer ausreichend Zeit nehmen, Ihre Überschrift zu gestalten, da wir ja gesehen haben, dass Sie das Wichtigste am ganzen Text sein kann.
Bei allen Tipps und Tricks, die man so zum Thema Überschriften findet, gibt es einen Punkt, der häufig übersehen wird und der meiner Meinung nach am wichtigsten ist.
Wir haben gesagt, dass die Aufgabe einer Überschrift darin besteht, den Leser in den Text zu ziehen. Die Konsequenzen, die sich daraus ergeben werden aber häufig missachet:
Eine Überschrift existiert nicht für sich.
Also muss auch der auf sie folgende Text etwas mit der Überschrift zu tun haben. Klingt ziemlich einleuchtend. Wird aber dennoch häufig nicht berücksichtigt. Die beste Überschrift nützt nichts, wenn der folgende Text den Leser verärgert.
Wenn die Überschrift also heißt: „Wie Sie innerhalb eines Tages ein Vermögen verdienen ohne zu arbeiten und unwiderstehlich auf jede Frau wirken“, dann hat der darauf folgende Text bitteschön auch genau dieses Versprechen einzuhalten!
Wenn der erste Satz dann aber lautet: „Das erfahren Sie hier nicht“ und Sie im Folgenden dem Leser Ihr Schraubensortiment anpreisen, ist das kein Marketing, sondern die Leute verarscht.
Ein ganz aktuelles Beispiel einer solchen Fake-Headline ist „Entführung im Treppenhaus: Helene Fischer spurlos verschwunden!“. Es stellt sich dann beim Lesen heraus, dass ein Helene-Fischer-Pappaufsteller aus einem Treppenhaus entwendet wurde. Ein ziemlicher Mist, das Ganze. (Ich verzichte daher bewusst darauf, den Artikel zu verlinken.)
Machen Sie keine Versprechungen, die Sie nicht halten können. Lieber eine etwas weniger reißerische Überschrift, als potenzielle Kunden gegen sich aufzubringen.
Ansonsten viel Spaß beim Überschriften entwerfen. Es dürfte wohl kaum schneller gehen als mit dieser Formel.